Schloss Wilhelmsburg
Das Juwel unter den Renaissance Schlössern
Das zwischen 1585 und 1590 als Nebenresidenz der hessischen Landgrafen erbaute Schloss gilt aufgrund seiner nahezu vollständig erhaltenen Außenanlage, seiner originalen Raumstruktur im Inneren, durch seine prächtigen Wandmalereien und Stuckaturen als einzigartiges Juwel unter den Renaissance-Schlössern Deutschlands.
Tauchen Sie ein in die höfische Kultur und Lebensweise im 16. und 17. Jh. Die Festsäle des Schlosses aber auch die Herrenküche sind eine Augenweide. Lauschen Sie in der beeindruckenden Schlosskirche, einer der ältesten (1590) noch bespielbaren hölzernen Orgeln Europas. Oder begeben Sie sich in der Dauerausstellung „Schmalkaldischer Bund – Beginn der Kirchenspaltung in Europa“ auf eine Reise in die Vergangenheit.
Holzpfeifenorgel in der Schlosskirche
Eine der bedeutendsten Renaissance-Orgeln in Europa
Die Schlosskirche gehört zu den beeindruckendsten protestantischen Kirchen des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Zwei umlaufende Emporen umschließen den lichtdurchfluteten Kirchenraum, der durch farbigen Stuckdekor geradezu strahlt. Tischaltar, Kanzel sowie die kleine hölzerne Orgel sind vertikal übereinander angeordnet. Der berühmte Orgelmacher Daniel Meyer aus Göttingen schuf von 1587 bis 1589 eine Orgel speziell für die Kirche der Wilhelmsburg. 252 hölzerne Orgelpfeifen und ein Manual (kein Pedal), 6 Register, bestehend aus Lippen-und Zungenpfeifen geben der Orgel ihre ausgefallene Klangfarbe. Sie zählt zu den bedeutendsten und heute noch spielbaren Renaissance - Instrumenten in Europa. Den Zauber dieses Kleinodes der Orgelbaukunst beschreibt der amerikanische Orgelexperte Alan Durfés so: "Ich habe San Petronio Bolognia, Sion und eine kleine gotische Orgel in Ostfriesland gehört und gespielt, aber nicht solch eine wie in Schmalkalden."
Von Mai bis September gestalten namhafte Künstler aus aller Welt die Internationale Konzertreihe mit der Renaissance - Orgel. Bei einer Führung durch die Schlosskirche der Wilhelmsburg ist es möglich, dem Klang der Orgel zu lauschen oder ein Orgelvorspiel mit Erklärung des Instrumentes zu buchen.
Der besondere Tipp
Ausstellung: Der Schmalkaldische Bund – Beginn der Kirchenspaltung in Europa
In Schmalkalden, der schönsten Fachwerkstadt Südthüringens, wurde im 16. Jahrhundert Geschichte geschrieben. Im damals zu den bedeutendsten Städten des Reiches gehörenden Schmalkalden gründete sich 1530/31 der gleichnamige Bund, als der politische Arm und „der militärische Schutzpanzer der Reformation“ (Heinrich Richard Schmidt). „Die Gründung des Schmalkaldischen Bundes ist der eigentliche Beginn der Glaubensspaltung in Europa.“ (Kai Lehmann). Der Schmalkaldische Bund reichte von Riga bis Straßburg, von Bremen, Hamburg und Lübeck bis Augsburg, Ulm und Konstanz. In ihm vereinigten sich neben zahlreichen Reichs- und Hansestätten so bedeutende Fürstentümer wie das Kurfürstentum Sachsen, die Landgrafschaft Hessen, das Herzogtum Württemberg, das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg oder die Herzogtümer Pommern.
Die Ausstellung entführt mittels eines großen begehbaren Stadtmodells die Besucher in die Zeit der „festen Burg des Protestantismus“ (Thomas A. Brady). Lebensgroß führt Herzogin Elisabeth von Rochlitz - das einzige weibliche Mitglied des Schmalkaldischen Bundes - durch die 500 m² große Ausstellung. Zahlreiche Animationsfilme lassen multimedial Gründung, Aufstieg und Fall des Schmalkaldischen Bundes für alle Ziel- und Altersgruppen auferstehen. Zudem wird der Bund museal wieder vereint: In der Ausstellung sind Leihgaben aus nahezu allen ehemaligen Mitgliedsstädten zu bestaunen. Die 50 Mitglieder des Bundes werden mit ihrer damaligen Einwohnergröße und Wirtschaftsstruktur vorgestellt. Daneben erfahren die Besucher auch, wie Tagungen – welche zumeist in Schmalkalden stattfanden – vorbereitet wurden, wie sie abliefen, welche Gefahren bei der Reise drohten, was auf den Konventen gegessen und getrunken wurde, wie sich der „auf Zuwachs angelegte Staat im Staate“ (Heinrich Lutz) entwickelte, wie sich die „stärkste innerdeutsche Macht“ (Gerhard Ritter) strukturierte und organisierte“, wie eine Doppelehe verhinderte, dass der „Mittelpunkt der habsburgfeindlichen Kräfte“ (Erwin Iserloh) eine europäische Dimension erlangte, wie Geld das „organisierte protestantische Prinzip“(Stephan Skalweit) langsam zu Fall brachte und wie „die stärkste Potenz im Reich“ (Bernd Moeller) im Schmalkaldischen Krieg von 1546/47 unterging.
Sehen Sie hier einen kurzen Überblick der beliebten Ausstellung...
Schloss Wilhelmsburg
Schlossberg 9
98574 Schmalkalden
Telefon: +49 (0)3683 403186
Telefax: +49 (0)3683 601682
E-Mail: info @museumwilhelmsburg.de
Internet: www.museumwilhelmsburg.de
Öffnungszeiten:
- 1. April bis 31. Oktober: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
- Nov. bis März: Die. bis So. 10.00 bis 16.00 Uhr
Preise:
- Erwachsene: 6,00 €
- Ermäßigt*: 4,00 €
Schüler, Studenten, Schwerbeschädigte- Gruppen ab 10 Pers. p.P.: 5,00 €
- Familienkarte*: 12,00 €
für Eltern mit schulpflichtigen Kindern- NEU: Audio-Guides für Kinder und Erwachsene 20,00 € für 20 Personen
Gruppenführungen:
- Schlossführung, 90 Min.: 25,00 € zzgl. Eintritt
- Einführungsvortrag, 15 Min.: 15,00 € zzgl. Eintritt
- Führung zur Iwein-Malerei, 30 Min.: 20,00 €
- Führung Kirche, 30 Min.: 15,00 € zzgl. 4,00 € p.P.
- NEU: Audio-Guides für Kinder und Erwachsene 20,00 € für 20 Personen
Akzeptanzstelle der "Thüringer Wald Card"
